Traditionsgemäß zusammen mit der OG Berghülen lud ein fast frühsommerliches Prachtwetter ein zur Märzenbecherwanderung. Die OG Seißen fühlte sich mengenmäßig ziemlich gut aufgestellt für den anschließend in der Zehntscheuer geplanten Kaffee mit den vorbereiteten viereinhalb Kuchen….und rieb sich dann schwer die Augen, als sie am Parkplatz beim Hundesportverein eintraf — Auto über Auto, voll beladen mit fröhlich bunt gekleideten Wanderern. Nicht nur, dass die OG Berghülen mit 30 strammen Wanderern bereits wartete, nein auch die OG Sontheim wollte genau diese Strecke mit vielen Teilnehmern laufen. Also machten wir uns zu sechundvierzigst auf, die Märzenbecher zu bestaunen. Und wie sie blühten — die Mühen des Aufstieges durch das Schmähental zum Hochsträß hinauf wurden reich belohnt — alle Hänge zeigten ein wahres Meer an blühenden Märzenbechern. Nach einer kurzen, schon zur Tradition gehörenden Lektion zu den Inhaltsstoffen der Frühblüher (Galanthamin, ein Wirkstoff zur Erleichterung mancher Alzheimersymptome) ging es vollends hinauf zu einer süssen und auch mit etwas Schlehen- und Apfelbranntwein leichter verdaulich gemachten kurzen Rast.
Unterwegs gabs noch eine kurze Lehrstunde zu Schlauchpilzen am Beispiel des scharlachroten Kelchbercherlings. Schlauchpilze sind eine uralte Art maritimen Ursprungs, die sowohl Schad- als auch Nutzwirkung auf Mensch, Tier und Pflanzen hat. Beispiele sind der blaugrüne Schimmel auf Orangen, das Mutterkorn im Getreide oder auch der giftige schwarze Befall auf Mais und Esskastanien, die vom Schlauchpilz synthetisiert werden. Ebenso kann der Pilz Lungenentzündungen auslösen. Als Nutzwirkung seien nur die Beispiele Penicillin und Cyclosporin genannt. Eine mehr nahrhafte Anwendung finden die Schlauchpilze in Backhefe, auf Camembert oder im Gorgonzola.
Die herrlichen Felsformationen des Höllentals begleiteten die Wanderer wieder hinunter ins Achtal und nach doch knapp ausreichendem Kuchen und Kaffee wurde ein ganz wunderbarer Wandertag bei viel Plauderei beendet. Ein herzliches Danke an alle Teilnehmer, die teils wieder bis vom bayerischen Ausland angereist waren, für die harmonische und fröhliche Atmosphäre den ganzen Nachmittag hindurch.














