Acht Wanderer starteten bei schon leisem Donnergrollen und tiefdunklen Wolken von der Schonterhöhe auf die knapp 7 km lange Tour. Hoch über dem Filstal schlängelte sich der Weg, gesäumt von Veilchen, Primeln, letzten Buschwindröschen und ersten Knabenkräutern entlang des Traufs zum Oberbergfels mit wunderbaren Tief- und Weitblicken. Weiter ging es zum Eckfels und sehr schnell — nicht zuletzt getrieben durch immer näher kommende Gewitterwolken — war der Höhepunkt erreicht: eine herrliche Kalkmagerwiese mit verschiedenen Knabenkräuterarten, dunkellila, blasslila und gelb. Dank der feuchten Witterung scheint es eine sehr prächtige Orchideenblüte zu geben dieses Jahr. Am folgenden Ausblick konnte tief im östlichen Filstal das Kloster Ave Maria von oben betrachtet werden, sowie die Wacholderheiden an Haar- und Wasserberg im Nordosten. Über Buschelkapelle, Ruine Berneck und die leider geschlossene Gaststätte ging es flotten Schrittes zurück zum Auto, das trocken erreicht wurde und uns zum abschließenden Kaffeetrinken nach Berghülen brachte.
Archiv für das Jahr: 2023
Mittwochswanderung 03.05.2023: Lindenweg Merklingen
9 Wanderinnen, 1 Wanderer und 3 Begleithunde machten sich von Seissen auf den Weg nach Merklingen. Linden sind seit jeher die Bäume in Europa, zu denen die Menschen eine sehr innige Beziehung haben. Schon die Germanen, Slawen und Römer sagten ihr Weissagungs- und Heilungskräfte nach. Sie sind Dorfmittelpunkt, kommunikativer Treffpunkt, aber auch Gerichtslinde, Tanzlinde, Hoflinde, Kirchlinde, Freiheitslinde, Friedhofslinde, Dorflinde und so weiter. Die angenommene Ursache dafür ist die Robustheit der Linde: sie hat wenig Anspruch, wächst auf allen Böden, wird ca 40 m hoch und bildet schnell eine dichte, schattenspendende Krone aus, riecht gut und wird bis zu 1000 Jahre alt. Es heisst, sie wächst 300 Jahre, steht 300 Jahre und vergeht 300 Jahre. Der Tee aus Lindenblättern hilft bei Erkältungen, Entzündungen und Schmerzen — sogar das Wort ‚lindern‘ ist von der Linde abgeleitet.
Der Lindenweg in Merklingen führt vorbei an 40 historischen Linden, wovon bei 11 Linden Pflanzjahr und Pflanzperson bekannt sind. Bei schönstem Wetter und herrlicher Frühlingsblütenpracht erwanderten wir in leicht verkürzter Wegvariante diesen schön angelegten Weg und genossen danach auf der Terrasse der AlbErnte Kaffee und Kuchen.
Extratour 01.05.23: Von Oberlenningen hinauf zur Gutenberg Höhle und über Schopflocher Moor und Tobelhalde wieder zurück ins Tal
Losfahrend in Seissen bei leichtem Nieselregen aber loslaufend in Oberlenningen bei trockener Witterung nahmen es 8 Wanderer mit den ca. 16 Kilometern und ca 400 Höhenmetern auf. Der zum Teil recht steile Anstieg vom Tal der weissen Lauter passierte die viel Wasser führende Höllsternquelle und brachte die Wandergruppe direkt zum Höhlenführer an Gutenberg- und Gussmannhöhle. Nach Besichtigung der Höhlen ging es weiter Richtung Albengel zur Mittagspause. Gut gestärkt wurde dann das Schopflocher Moor mit dem neuen Bohlensteg mitsamt dem Torfloch bewundert und die wunderschöne Tobelhalde wies den Weg zurück ins Tal. Genau 1 Minute vor dem Platzregen erreichten alle Wanderer ihre Fahrzeuge trockenen Fusses! Geniales Timing des Wanderführers Christian!
Streuobstwiesenveranstaltung Westerstetten 23.04.23
Durch Streuobstwiesen führte die OG Westerstetten zu einem Obstbaumwart und einem Imker im Rahmen der Streuobstwiesenreihe des DonauBlauGaus. Versorgt mit viel Information rund um Baumpflege, Schnitt und Veredelung sowie Honigbiene, Schwarmflug, Trachten und Honiggewinnung ging es über den Gipfel des Kreuzberges zu Kaffee und Kuchen an der Lonetalhalle. 68 Teilnehmer, darunter 6 Wanderer aus Seissen erlebten einen lehrreichen und vergnüglichen Nachmittag bei unerwartet schönem Wetter!
Pflanzentauschbörse 15.04.23 an der Zehntscheuer
Die konzertierte Aktion von Schwäbischem Albverein Seissen, BUND Blaubeuren und Landfrauen Seissen fand mit ca 100 Besuchern und 8 komplett ausverkauften Kuchen grossen Anklang nicht nur bei den Seissenern, auch aus dem Umland kamen viele Besucher.
Auf einem Marktplatz vor der Zehntscheuer konnten Stauden, Gemüsestecklinge und Samen alter Sorten getauscht und Honig von der Dunklen Biene aus dem Blautal erworben werden. In der Zehntscheuer lockten Schmetterlingsvorlagen hiesiger Arten zum Ausmalen und leckerer Bienenstich und anderer Kuchen. Auf der Wildbienenweide gab es Informationen zum Erhalt der Biodiversität und in der Obstanlage ging es um Permakultur und den etwas anderen Umgang mit Schnecken.
Trotz nasskalten Wetters eine Veranstaltung mit viel Spass beim Treffen, Tauschen, Teilen und Tratschen, die auf jeden Fall in den nächsten Jahren wiederholt werden wird.
Mit dem Förster durch den Bannwald. Rabensteige 16.04.23
10 interessierte Wanderer und Förster Bastian Polzer machten sich bei leichtem Nieselwetter auf den ca 7km langen Weg zur Rabensteige im Bannwald. Bastian Polzer erklärte mit grossem Fachwissen alles Wissenswerte zu Bannwald, Schluchtenwäldern, Baumarten, Wild und den Raben, die allabendlich von der Schinderhüle entlang des Rabensteigs auf die andere Seite des Tiefentals fliegen, um dort zu nächtigen. Eine sehr lehrreiche und interessante Wanderung. Anschließend gab es Kaffee und Kuchen in der Zehntscheuer. Ein DANKE an Bastian Polzer für die tolle Führung.
DING Wanderung 13.04.23
Über geheime Pfade zu verborgenen Schätzen: Insgesamt 12 Albvereins-Wanderer aus dem Grossraum Ulm fanden sich ein zur Donnerstags-DING Wanderung rund um Seissen. Der Ausgangspunkt dieser Wandertouren wird grundsätzlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht und auch vom Endpunkt der Wanderung wird mit dem ÖPNV heimgereist. Die Wettergöttin meinte es gut — trotz schlechter Vorhersage blieb es bis auf einen Graupelschauer weitestgehend trocken und die erste Frühlingsblüte mit Küchenschellen, Buschwindröschen, Primeln etc in den noch unbelaubten Schluchtenwäldern konnte bewundert werden. Anschließend gab es Kaffee und Kuchen als Belohnung!
Streuobst-Ringveranstaltungen am 01.04.23, Auftakt auf der Weidacher Hütte
Grosses Interesse zum Auftakt der Streuobstwiesen Ringveranstaltungen! Insgesamt 68 Teilnehmer überforderten beinahe die Kapazitäten der Weidacher Hütte, aber schlussendlich fanden alle einen Platz. Nach dem Vortrag von Karheinz Glögger (ehemals Untere Naturschutzbehörde, Landratsamt) zu Geschichte, aktueller Situation und Pflege von Streuobstwiesen stellte Christian Hajduk (Naturschutzwart DBG) die Bedeutung der Streuobstwiesen für den Erhalt der Artenvielvalt dar. Im Anschluss an diese Veranstaltung wurde neben der Weidacher Hütte ein Gedächtnisbaum (Speierling) für den im letzten Jahr verstorbenen Willi Siehler gepflanzt.
Kreuz und quer durch den DonauBlauGau: Etappe 1 von Altheim/Alb nach Bernstadt
Trotz strömenden Regens fanden sich 52 Wanderer für die erste Etappe der Gauwanderungen ein, in zwei Gruppen wurde gewandert:
Die erste Gruppe startete in Altheim /Alb und erreichte über Söglingen, Eisental, Eschental und durchs Lonetal mit Fohlenhaus, Salzbühlfelsen und Mehlsack nach ca 18 km Bernstadt. Die zweite Gruppe traf sich unter der Autobahnbrücke bei Nerenstetten, stieg dort direkt ins Lonetal ein, traf wie geplant am Fohlenhaus auf die erste Gruppe und kam nach ca 9 km in Bernstadt zur gemeinsamen Abschlusseinkehr im Waldhorn an.
Der anfangs strömende Regen ließ bald nach, einem mittags aufziehenden Graupelschauer konnte gut überdacht im Fohlenhaus ausgewichen werden und für den Rest des Tages zeigte sich dann Sonne und blauer Himmel.
Danke an OG Altheim/Alb und OG Bernstadt für die gute Organisation und die tolle Wanderung!
Märzenbecherwanderung zusammen mit OG Berghülen
Nicht weniger als 33 Wanderer starteten zur Märzenbecherwanderung 2023 an der Zehntscheuer in Seissen in Richtung SSO. Traditionsgemäß wird die Märzenbecherwanderung abwechselnd von der OG Berghülen und der OG Seissen geführt — diesmal war Seissen dran. Und so bestand die Gruppe etwa halbe halbe aus Berghülenern und Seissemern mit ein paar Machtolsheimer, Suppinger und NeuUlmer Einsprengseln. Der Himmel bedeckt, der Boden trocken, die Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt, also beste Bedingungen für eine frühe Frühjahrswanderung. Am Sportplatz und der Bettelbuche vorbei begann die Tour Richtung Bannwald und Pfefferhaldehütte hinunter auf breitem, kommunikationsfreundlichem Feldweg, was sich nach der Hütte abrupt änderte: der Rabensteig als schmaler Pfad führte die Gruppe im Gänsemarsch nach Westen, das Ratschen verstummte ziemlich schnell und ließ die Stille des Bannwalds sprechen. Vorbei an Efeu (Hedera helix, noch heute gern verwendet als Hustenmittel für Kinder, früher als Laubheu für Viehfutter in mageren Jahren genommen), mandelblättriger Wolfsmilch (Euphorbium amygdalarum) die nicht nur wegen ihrer Blausäureentwicklung im Magen sehr giftig ist, sondern auch früher als Abtreibungsmittel diente und vielen herrlichen, voll in Blüte stehenden Nießwurzen (Helleborus fötidus), die einst dem Vieh gegen ‚Seuche‘ eingegeben wurden und heute wegen ihrer Digitalisglykoside für potentielle Phytotherapie von der Pharmaindustrie untersucht werden, ging es in stetem bergauf bergab durch den Bannwald. Grüne Moosteppiche, krüppelwüchsige Rotbuchen, steile Felszacken, von Flechten überzogener Kalkschutt und hier und da ein querliegender Baumstamm säumten den Weg durch den Hang- und Schluchtenwald. Fast schon glaubte so manch einer nicht mehr daran — doch kurz vor dem Ende des Anstiegs wurden die Märzenbecherfelder erreicht: die Frühjahrsknotenblume, Leucojum vernum aus der Familie der Amaryllidaceae, erfreute in grosser Zahl und voller Blüte am steilen Hang das Auge des Wanderers (…und wer es sich nicht merken konnte: es ist das Galantamin als Inhaltsstoff des Märzenbechers, ein Alkaloid das die ersten Frühsymptome der Alzheimererkrankung etwas abmildern kann und von den Ärzten als Tabletten verschrieben wird :-)) Kurz nach diesem herrlichen Anblick war die Bettelbuche nahe Seissen wieder erreicht, die Gruppe schlängelte sich den letzten steilen Anstieg hinauf – der Kreis der Wanderung war geschlossen und das Kuchenbuffet in der Zehntscheuer konnte gestürmt werden. Ein schöner Wandertag!
 
                                     
                  




































































